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Moderne Märchen Teil 3: Stromheizung
ist sauber und effizient
Viele Firmen,
die Strom oder Stromheizungen verkaufen, werben mit der
angeblichen Umweltfreundlichkeit dieser Heizform. Nach wie vor werden
Stromheizungen verkauft. Zwar werden Stromheizungen von der EnEV
(Energieeinsparverordnung) schlecht eingestuft, aber ein grundsätzliches
Verbot, wie von vielen Experten gefordert, ist seitens der Politik bislang
nicht erfolgt. Bei einer
Stromheizung wird die Raumwärme in jedem Raum, also dezentral, mit Hilfe von
Heizstäben erzeugt. Der Strom kommt aus dem deutschen Stromnetz, der zum Großen
Teil aus Atomstrom und Strom von Gas- und Kohlekraftwerken besteht. Selbst wenn
Sie Ökostrom kaufen, erhalten Sie den Strom aus dem Kraftwerk. Da die
erneuerbaren Energien gerade einen Bruchteil des deutschen Strombedarfs decken,
ist die einzige Lösung, weniger Strom zu verbrauchen. Wenn irgendwann
Atomkraftwerke und Kohlkraftwerke abgeschaltet werden sollen, muss der
Energieverbrauch reduziert werden. Eine Stromheizung erhöht den Strombedarf
erheblich. Selbst bei einem gut gedämmten Haus, benötigt man noch ca. 20000 kWh
Strom (zum Vergleich, eine Familie ohne Stromheizung benötigt ca. 3000 kWh
Strom). Durch Stromheizungen wird die benötigte Strommenge also erheblich
erhöht.
Das Hauptproblem liegt im schlechten Wirkungsgrad. Die Hersteller werben mit einem sehr guten Wirkungsgrad der Stromheizungen! Stimmt, aber nur sehr bedingt. Die Stromheizung an sich arbeitet effektiv. Aber der Irrsinn ist ja, dass erst ein Brennstoff (zum Beispiel Gas oder Kohle) verbrannt wird, zu Strom umgewandelt wird, durch lange Leitungswege, Umspannwerke und Trafos zur Stromheizung geschickt wird, um daraus dann wieder Wärme zu erzeugen. Durch diese vielen Energieumwandlungen und Wege müssen doppelt so viele kWh im Kraftwerk erzeugt werden. Also ein wirklicher Wirkungsgrad von 50%. Eine moderne Gasbrennwerttechnik hat einen effektiven Wirkungsgrad von ca. 95%. Das bedeutet, dass aus dem Brennstoff Gas 95% Wärme entzogen wird. Dass es effizienter ist, Wärme vor Ort zu erzeugen anstatt sie zunächst in Strom und danach wieder zurück in Wärme zu verwandeln, ist eigentlich nur logisch. Durch die Nutzung von Nachtstromtarifen für die Stromheizungen wirkte sich die Stromheizung bislang noch nicht als finanzielles Grab aus, was sich anhand der sehr stark steigenden Strompreise aber bald ändern wird. Mir fehlt jedes Verständnis, dass die Politik hier nicht eindeutig einschreitet, und dass Stromheizungen immer noch erlaubt sind. Selbst als die Grünen sieben Jahre in der Bundesregierung die Möglichkeit gehabt haben, ist bis auf die negative Einstufung bei Neubauten (EnEV-Nachweis für Neubauten) nichts passiert. Dieses stärkt meine Meinung, dass die deutschen Stromerzeuger gute Lobbyarbeit leisten und das Ziel, so viel Strom wie möglich zu verkaufen, jedes Jahr übertreffen. [zurück] |